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Hintergrund

Hintergrund

Man spricht heute vom Atlantischen Wald Brasiliens als eigenständiger Ökoregion - in Brasilien von der "Mata Atlântica". Als eine der weltweit artenreichsten Regionen, die zugleich besonders bedroht ist, stellt die Mata Atlântica einen "hotspot" biologischer Vielfalt dar und trägt entscheidend zur "Megadiversität" Brasiliens bei.

Ursprünglich erstreckten sich die Wälder der Mata Atlântica über 3000 km entlang der brasilianischen Atlantikküste. Aufgrund der geographischen Lage zeichnet sich die gesamte Region durch hohe Niederschläge aus. So werden im Nordteil Jahresniederschlagssummen von 1800 bis 2000 mm, im Südteil von 2000 bis 4500 mm erreicht. Die Jahresmitteltemperaturen variieren zwischen 23°C und 25°C im Norden und liegen im Süden bei 21°C. Klimatisch erstreckt sich das Gebiet von den äußeren Tropen bis hin zu den Subtropen. Dadurch, und durch eine Vielfalt an geologischen Bedingungen, findet sich auch eine Vielfalt unterschiedlicher Waldformationen - tropische und subtropische Wälder, Küsten- und Gebirgsregenwälder, Mangroven und Strandwälder.

Die Region, in der die "Mega-Städte" Rio de Janeiro und São Paulo liegen, ist Lebensraum für über 100 Millionen Menschen.

Durch hohen Bevölkerungsdruck, Landwirtschaft und Industrie sind heute nur noch 5% des ursprünglichen Waldbestands erhalten und auch diese Reste sind stark gefährdet. Die Vereinten Nationen haben dieses wertvolle Ökosystem 1992 zum Biosphärenreservat erklärt und inzwischen auf 15 Bundes-staaten ausgedehnt.

Um der zunehmenden Zerstörung dieser "Schatzkammer" der Artenvielfalt entgegenzuwirken, wurde im Jahre 2003 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der brasilianischen Regierung (CNPq) ein groß angelegtes Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Unter dem Titel "Science and Technology for the Mata Atlântica" beschäftigen sich deutsche und brasilianische Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen mit der Frage, wie die letzten artenreichen Waldgebiete der Mata Atlântica für die Zukunft erhalten werden können. Ziel des Programms ist es, Strategien und Handlungsalternativen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung dieses einzigartigen Naturraums zu entwickeln.

Neben dem SOLOBIOMA Projekt umfasst das langfristig angelegte Forschungsprogramm drei weitere Projekte:

  • "Nachhaltigkeit von Fragmenten des Atlantischen Regenwaldes in Pernambuco und deren Folgen für den Erhalt und die regionale Entwicklung" (Recife)
  • "BioCAPSP II - Die Erhaltung der biologischen Vielfalt in fragmentierten Landschaften auf dem atlantischen Plateau von São Paulo" (São Paulo)
  • "Innere Dynamik der Regenwälder: Spezifität von Interaktionen zwischen Bromelien und der damit verbundenen Fauna" (Florianopolis, Santa Catarina)

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