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Systematik & Evolution

Systematik der Spinnen

Die Spinnen oder Webspinnen (Araneae) bilden eine Ordnung innerhalb der Spinnentiere (Arachnidae). Als gemeinsame Merkmale besitzen sie einen in Vorderkörper (Prosoma) und Hinterleib (Opisthosoma) zweigeteilten Körperbau, vier der Fortbewegung dienenden Extremitätenpaare, ein Paar an der Mundöffnung sitzende Taster (Pedipalpen) und die Fähigkeit mittels sogenannter auf Spinnwarzen sitzenden Spinnspulen und interner Drüsen seidenartige Fäden zu spinnen.

Man teilt die Araneae evolutionsgeschichtlich in die folgenden Untergruppen ein:

Gliederspinnen (Mesothelae): Die Mesothelae weisen als ursprünglichste Gruppe noch eine deutliche Körpergliederung auf.

Opisthothelae: Im Laufe der Evolution verschmolzen die extremitätentragenden Körperglieder zum Prosoma. Aus den übrigen Körpersegmenten bildete sich das sackförmige Opisthsoma.

Körpergliederung einer weiblichen Gliederspinne

 

Die Opisthothelae werden weiter unterteilt in die evolutionsgeschichtlich älteren Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) und die "moderneren" echten Webspinnen (Araneomorphae).


  • Mygalomorphae: Die Mundwerkzeuge (Cheliceren) sind waagerecht nach vorne gerichtet (orthognate Stellung). Vogelspinnenartige haben meist zwei, seltener ein bis drei Spinnwarzenpaare.
  • Araneomorphae: Die Cheliceren stehen in einem Winkel von ca. 90° zum Körper (labidognathe Stellung). Die Araneomorphae besitzen in der Regel 3 Spinnwarzenpaare.

Die weltweit rund 39.000 beschriebenen Arten der Webspinnen werden aktuell in 108 Familien aufgeteilt. Davon sind ca. 2500 Arten bei den Mygalomorphae und ca. 36000 Araneomorphae bekannt. In Brasilien kennt man zur Zeit (2008) 3387 Spinnenarten aus 60 bis 65 Familien (ganz Südamerika: 7586 Arten). In der Mata Atlântica sind ca. 1500 Arten aus ca. 50 Familien beschrieben.

 

Araneae Untergruppen (a - Mesothelae, b - Mygalomorphae, c - Araneomorphae)