Ergebnisse
Unter Verwendung 3 verschiedener Methoden haben wir insgesamt 11845 Spinnen verteilt auf 46 Familien gefangen.
40,7 % davon (4622 Individuen) waren erwachsene Tiere. Schon auf Familienniveau kann man einen groben Überblick über die Diversität der Mata Atlântica bekommen, wobei nur weitergehende Analysen auf Gattungs- und Morphospeziesniveau zu verlässlichen Ergebnissen über den Zustand der Spinnendiversität in den Sekundärwäldern führen können. Die Zoridae und Theridiidae sind sowohl in Cachoeira als auch in Itaqui die dominanten Familien in allen Waldregenerationsstufen. In Itaqui zeigten die Linyphiidae eine Abnahme der Abundanz von den jungen zu den älteren Sukzessionstadien, wodurch man sie für die Unterscheidung der verschiedenen Altersstufen verwenden könnte.
Familienverteilung in Cachoeira und Itaqui
Die älteren Waldstadien M und F zeigten sowohl in Cachoeira als auch in Itaqui die höchsten Diversitätswerte auf Familienniveau mit einem signifikanten Unterschied zwischen den jungen (H/A) und alten (M/F) Regenerationsstadien. Dies kann zu dem Schluss führen, dass auch auf Artniveau eine höhere Spinnendiversität und Artenvielfalt in älteren Sekundärwäldern existiert. In diesem Fall könnte die Familiendiversität als Surrogat für die Artenvielfalt angesehen werden. Dies kann jedoch erst durch weitere Analysen auf Morphospezieslevel überprüft werden. Die Bestimmung auf Morphospeziesniveau ist zur Zeit noch im Gange.
Tabelle 1: Diversitötswerte Cachoeira 2005
Cachoeira 05 | Taxa | Individuen | Shannon | Evenness |
herbaceous H | 23 | 547 | 2,268 | 0,420 |
young arboreal A | 24 | 515 | 2,362 | 0,442 |
median M | 30 | 491 | 2,591 | 0,445 |
old growth forest F | 31 | 716 | 2,594 | 0,432 |
Tabelle 2: Diversitätswerte Itaqui 2007
Itaqui 07 | Taxa | Individuen | Shannon | Evenness |
herbaceous H | 27 | 527 | 2,317 | 0,376 |
young arboreal A | 25 | 598 | 2,302 | 0,399 |
median M | 31 | 822 | 2,559 | 0,417 |
old growth forest F | 28 | 607 | 2,508 | 0,439 |
Weiterhin konnten wir bereits auf Morphospeziesniveau einige Arten der Lycosidae ("Wolfspinnen") differenzieren, die als Indikatoren zur Unterscheidung verschiedener Regenerationsstufen dienen könnten. Allgemein wurde bei den Lycosiden eine Verringerung der Diversität hin zu den alten Waldstadien festgestellt.
Ob jedoch all diese Verteilungsstrukturen ihren Ursprung in der Altersstruktur der Wälder haben und ob diese Schlussfolgerungen für den Rest der Spinnenfamiliengemeinschaft generalisiert werden können, kann nur durch das Erreichen eines besseren Bestimmungsniveaus und die Durchführung multivariater Ordinationsanalysen sichergestellt werden, welche in der nächsten Zeit durchgeführt werden.